WANN / WHEN:Di I Tue 17.06.25, Meeting 16:45, Start 17:00WO / WHERE:Axel-Springer-Straße 65,10888 Berlin Haupteingang
Glücklich diejenigen aus unserer Runde, vom IALD, der LiTG und deren EFGA, von WIL, die es auf die Liste geschafft haben.
Was für einen Abend! Mit Blick über Berlins Gründächer, an Ostberliner High-Rises vorbei in Richtung neuen Höhenstrebens um die Oberbarmenbrücke herum, weiter über die ganze charmant wenig verstellte Ausdehnung der Stadt.
Abendsonne, Burger mit oder ohne Fleisch und einen Drink, auf der Dachterrasse mit Bienenweide und Gemüsegarten bis zum eher kleinbürgerlichen Vorgarten-Blumenkasten-Idyll mit Rollrasen.
Ein Spiegel der Vielfalt, welche dieses Juvel der Architektur und Schmelztiegel der Medienlandschaft birgt.
Lauter entspannte Menschen, die sich des Privilegs erfreuen, hier sein zu dürfen, und wir von Gather Around Light mittendrin.
Das war der krönende Abschluss.
Danke, daß wir verweilen durften, Andreas Ludwigs!
Besonders aber für die sehr besondere Führung durch den gebauter Raum gewordenen Gewinnerentwurf des Axel Springer Neubaus von Rem Kohlhaas und dem „Office for Metropolitan Architecture“ an einem geschichtsträchtigen Ort.
Vor dem zweiten Weltkrieg schon in einem Medienzentrum gelegen, ist das Grundstück DIE Schnittstelle zwischen Ost und West.
Die „Mauer“ ist weg, sie wird zur gestaltenden Diagonale, die den Bau in zwei Hälften – die im Osten mit Steinboden und u.a. weißen Toiletten, die Westseite von Holz und schwarzem Boden und ebensolchen stillen Örtchen.
Mancher fragt sich auch, was es mit der Struktur der Glasbeschichtung der Fassade auf sich hat. Hier bewahrheitet sich der Satz, daß es hilfreich ist, die – in dem Fall -Architekturgeschichte zu kennen, um die Gegenwart verstehen zu können. Ludwig Mies Van De Rohe selbst zeichnet dafür verantwortlich, mit seinem „Friedrichstrasse Office Building Project, Berlin-Mitte, Germany (Perspective sketch)“ von 1929, das im MOMA archiviert ist.
Bis zu 3000 mehr oder weniger mobile Arbeitsplätze auf verschiedenen Ebenen und Etagen um die offene Agora und deren Cavea – gewichtige Vorbilder für einen Ort, gedacht als Zentrum zeitreflektierender Geschäftigkeit und summender Polyloge – einer Wiege für aktuellen Journalismus und Medien, die mehr als Meinungen machen. Hier sitzt die BILD-Redaktion, hier entstehen WELT Print, digital & Fernsehen, N24, idealo und viel mehr.
Spannende Einblicke in ein Gebäude, das aus nachvollziehbaren Gründen viel weniger Öffentlichkeit erfahren kann, als angedacht.
So und so viel Kubikmeter umbaute Luft, Freiraum, Sonnengeflutet durch die voluminöse Dreiecksverglasung , so dass man sich auch drinnen unterm Sonnenschirm immer draußen fühlt. Ausgestattet mit Café’s, Kantine, Kochstudio und Bar für ein Ambiente, das Geist und Körper nährt.
Durch Architektur statt Technik klimagesteuert mit dem erfreulichen Ergebnis, daß der Gesamt-Energie-Verbrauch 40% unter dem des Altbaus liegt. Vielleicht ginge da sogar noch mehr, mit smarter Steuerung der künstlichen Beleuchtung in Abhängigkeit der Tageslicht-Verfügbarkeit und -Intensität bei gleich bleibender Aufenthaltsqualität. In jedem Fall ein Ort, der die Lichtbranche glücklich macht.
05. imprint.
Verantwortlich ...
… einer muss die Verantwortung tragen:
Edwin Smida
Leberstraße 47
10829 Berlin